Jüngster Jockey-Rentner triumphiert: Helliers Glanzfinish

Im Kölner Karstadt Ex-Champion-Rennen siegte der Reiter, der als letztes der 13 ‘Veteranen’ seinen Rücktritt von der internationalen Jockeybühne erklärt hatte. Der jüngste Jockey-Rentner praktisch. Sein Name: Terry Hellier. Sein Markenzeichen: Gewinnen. Und so war es auch ungefähr ein Jahr nach seinem Rücktritt am Samstag auf der Rennbahn in Köln. Auf dem Rücken von Suenna präsentierte Hellier dem Kölner Publikum ein Rennen nach Maß, ließ wieder einmal seine taktischen Raffinessen und Endkampfqualitäten aufblitzen. Dieses Finish, es war ein typisches Hellier-Finish.

‘Es war ein tolles Gefühl, wieder als Sieger zurückzukommen. Das hat richtig Spaß gemacht. Es war ein toller Endkampf und dabei dann zu gewinnen, ist natürlich schön’, so Hellier im Absattelring. Hellier selbst hält sich durch Besuche im Fitness-Studio fitt, dreimal die Woche betreibt der Ex-Jockey Krafttraining. Und: gab es für das Rennen in Köln eine besondere Vorbereitung? Hellier dazu: ‘Ich reite schon seit Anfang des Jahres unregelmäßig bei Andreas Schütz in der Morgenarbeit. Seit einer Woche dann regelmäßig für dieses Rennen.’ Maßarbeit also. Und die trug ihre Füchte nach einem packenden Finish.

In diesem besiegte Hellier zwei ausländische Ex-Jockeykollegen. Platz zwei des Rennens über 2200 Meter ging an Ernie Johnson unter Leto vor John Lowe auf dem Rücken von Hexi Sexi. Auf dem vierten Rang dann der Vorjahressieger Peter Schiergen. Dieser versuchte im Schlenderhan-Dress auf dem Catella-Bruder Carrera alles, mußte letztendlich aber beim Pferd bleiben und Hellier den Vortritt lassen. Und dieser übte seinen Ex-Job auch nach der langen Pause exquisit au, verbuchte seinen insgesamt 903. Sieg im Rennsattel.

Das attestierte ihm auch Trainer Andreas Schütz: ‘Terry hat seine Sache sehr gut gemacht und ein wirklich gutes Rennen geritten.’ Wäre das nicht einer für ihren Stall, Herr Schütz? ‘Wenn er 10 Kilo abnehmen würde, wäre das ein ernstes Thema’, scherzt Schütz nur unmittelbar nach dem Ausgleich III. Auf den Sieg von Suenna, sie galt als eines der besten Dinger des Tages, wurden am Weidenpescher Toto 26:10 bezahlt.

Nach Peter Remmert und Peter Schiergen hat bei der dritten Austragung des Rennens erneut ein Reiter gewonnen, der in Deutschland seine aktive Laufbahn auf den Rennbahnen verbracht hat.Die Gäste aus dem Ausland, heuer Zweiter und Dritter, müssen weiter warten. Aber sie werden im nächsten Jahr wiederkommen, wenn es zum vierten Mal heisst: Boxen auf für die Oldies. Dem ältesten hat es am Samstag riesig Spass gemacht. Tommy Kinane, unbestätigte 68 Jahre alt und Vater des Weltstars Mick Kinane, scheiterte auf Lantern Louis aber auch an einem hin und her rutschenden Sattel. Dies teilte er in einer exquisiten Analyse des Rennens Trainer Erich Pils mit. Und als Tommy Kinane Kevin Woodburn vor den Rennen erblickte, fragte er diesen: „Und wen reitest Du in unserem Rennen?“ Im nächsten Jahr ist Woodburn, der Ende des Jahres tatsächlich aufhört, dann wohl mit dabei und Woodi kann auf die Frage dann auch eine Antwort geben.

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