Bremen: Rennverein und auch Golfer wollen bleiben

Wie geht es weiter in Bremen? Diese Frage konnte auch nach einer Podiumsdiskussion am Mittwochabend in der Turf Lounge auf der Galopprennbahn nicht beantwortet werden. Die teilnehmenden Personen untermauerten ihre Standpunkte. Leider waren weder der Bremer Rennverein (Vorstandsmitglied Frank Lenk war erkrankt) noch der örtliche Golfclub unter den Befragten.
Die beiden Vertreter der Politik bekräftigten, wie unabdingbar Wohnungsbau auf der Galopprennbahn ist, während die Beiräte und die Bürgerinitiative mit ihren Vertretern die Vorgehensweise des Bremer Senators Martin Günthner kritisierten. Auf dem Podium zeigte sich besonders Karin Kauertz von der Bürgerinitiative Rennbahngelände engagiert. Sie will auf keinen Fall, dass die Stadt baut, befürchtet aber, dass die Kritik gar nicht gehört wird. Dirk Kühling, Abteilungsleiter Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, betonte die Bedeutung der Galopprennbahn für den Wohnungsbau. Er erntete fast schon höhnisches Gelächter.
Senatsbaudirektorin Iris Reuther versuchte, auf die Anwohner zuzugehen und versprach: „Natürlich hören wir uns Wünsche und Ideen aus dem Stadtteil an.“ Sie gab zu, dass sie sich erst kürzlich mit der Historie des Galopprennsports in Bremen befasst habe. Denkbar wäre demnach, dass das Gebiet die Form eines Hufeisens erhält. Interessanterweise war auch ein Vertreter der SPD mit eigener Meinung auf dem Podium und sagte klar, dass die aktuellen Pläne so nicht umgesetzt werden können. Reiner Holsten gehört dem Sportforum an und bezieht sich auf ein Gesetz, dessen Wortlaut eindeutig ist.
In Paragraph 5 des Sportfördergesetzes steht unter Punkt 4 der folgende Satz: „Die Inanspruchnahme von Sportanlagen für andere Zwecke ist nur zulässig, wenn Ersatzanlagen bereitgestellt werden.“
Nicht geklärt werden konnte, was passiert, wenn die GolfRange auf ihrem unkündbaren Vertrag bis 2035 besteht. Die Betreiber haben sich klar positioniert und unter anderem über die Bild-Zeitung verkündet, dass sie nicht gewillt sind zu gehen.
Das Fazit der Veranstaltung, die kaum Neuigkeiten brachte, war, dass alle beteiligten Parteien zugeben, dass noch viele Jahre vergehen werden, bis der erste Bagger rollt. Umso unverständlicher ist die Kündigung des Rennvereins zum Jahresende. Dessen finanzielle Situation ist alles andere als gut, weil es unter diesen Umständen schwer ist Sponsoren zu gewinnen. „Wir würden uns wünschen, dass wir Unterstützung aus dem Sport erhalten, stehen aber leider unter großem finanziellen Druck“, so das Vorstandsmitglied des Bremer Rennvereins, Daniel Krüger.

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