Aidan O’Brien und Ryan Moore wollten Geschichte schreiben und als erstes europäisches Team mit dem Scat Daddy-Sohn Mendelssohn das legendäre Kentucky Derby der Gruppe I gewinnen. Dafür ließ Moore sogar die 2000 Guineas in Newmarket aus. Doch am Ende waren es am frühen Sonntagmorgen wieder die US-Stars, die den mit zwei Millionen US-Dollar dotierten „run for the roses“ für sich entschieden.
Dabei musste das Team um Mendelssohn sogar eine derbe Schlappe einstecken, denn man passierte den Zielpfosten, mit mehr als 73 Längen hinter dem Sieger, nur als 20. und damit Letzter. Das hatte man sich wahrlich anders erdacht.
Der Sieg ging an den 39:10-Favoriten Justify aus dem Quartier von Bob Baffert. Nach einem Rennen aus dem Vordertreffen übernahm Jockey Mike Smith auf dem Scat Daddy-Sohn schon ausgangs des Schlussbogens das Heft in die Hand und setzte sich an die Spitze. Dort fand Justify gleich den höheren Gang und machte sich frei. Die Konkurrenz fand keine Antworten mehr. Rang zwei sicherte sich der von Chad Brown trainierte Good Magic unter Jose Ortiz, den dritten Rang belegte Todd Pletchers 80:10-Chance Audible unter Jockey Javier Castellano.
Mendelssohn hatte nach einem Rennen aus dem erweiterten Vordertreffen früh keine Möglichkeiten und kam unter Druck nie weiter. Schon im Schlussbogen wurde der Europäer durchgereicht. Bob Baffert, der das Derby 2015 mit dem späteren Triple Crown-Sieger American Pharoah gewinnen konnte, und der auch den großartigen Arrogate trainierte, sagte: „Er, American Pharoah und Arrogate sind jeweils aus einem anderem Holz geschnitzt“, so der Trainer, der dann anschloss: „Sie sind alle großartig.“