Was für eine Vorstellung! So, wie die von Wolfgang Figge trainierte Stute Night Magic am Sonntag auf dem Düsseldorfer Grafenberg den Henkel-Preis der Diana, das Deutsche Stuten-Derby, gewann, gewinnen nur Klassepferde!
Unter Karoly Kerekes war die Sholokhov-Tochter des Stalles Salzburg in dem mit 400.000 Euro dotierten Gruppe I-Rennen Start-Ziel überlegene Ware. Night Magic – eine Klasse für sich!
„Das war atemberaubend. Ich bin überglücklich und es ist Alles aufgegangen. Das Ziel der Stute war immer der Diana-Sieg und wir haben sie gezielt auf dieses Rennen vorbereitet und hingearbeitet. Es ist alles aufgegangen und ich freue mich riesig für den Besitzer“, so ein überglücklicher Trainer Wolfang Figge nach dem bisher größten Triumph seiner Karriere.
Für seinen ersten Gruppe I-Sieg musste der Münchner nicht einmal schwitzen. Karoly Kerekes übernahm trotz einer schlechten Startnummer gleich die Initiative, teilte Night Magic unterwegs alles blendend ein und machte mit der Schimmelstute immer wieder neue Reserven frei.
„Wir waren nicht sicher, ob wir es über die weite Strecke von vorne versuchen würden. Die Order des Trainers war klar, entscheide nach dem Start schnell und dann setze das auch genauso um. Ich habe mich entschieden, zu gehen und habe unterwegs immer ein gutes Gefühl gehabt“, so Jockey Karoly Kerekes, der mit Floriot bereits mit einer in München trainierten Stute ein Gruppe I-Rennen gewann.
Auf den Sieg des ungarischen Reiters gab es am Toto sensationelle 70:10. Und dass, obwohl sich Night Magics Form absolut makellos las. Beim letzten Start gewann Night Magic in Hamburg leicht gegen Miss Europa, die im Schiergen-Stall als bestes dreijähriges Rennpferd gehandelt wird. Miss Europa verletzte sich leider bei der Abschlussarbeit und konnte nicht an der Diana teilnehmen. Peter Schiergens neue erste Diana-Farbe, Serienhoehe, belegte den vierten Platz.
Zweite hinter Night Magic wurde die Monsun-Tochter Soberania, die mit zunehmender Distanz immer besser auf Touren kam. „Unser Ziel war eine Gruppeplatzierung. Dass es nun in einem Klassiker auf Gruppe I-Level klappt, ist sensationell“, hieß es nach dem Laufen der Wöhler-Stute aus dem Karlshof-Lager. Dieses hatte mit Baila me bereits im Vorjahr die Dritte in Düsseldorfs Toprennen gestellt.
Dritte wurde Gestüt Röttgens Dashing Blade-Tochter Andrea, die wie Soberania als große Außenseiterin in das Rennen gegangen war. Die Dreierwette zahlte somit stolze 70.659 für 10 Euro Einsatz.
Die für 40.000 Euro nachgenannte 21:10-Favoritin Celemine wurde Letzte, war bereits Mitte des Berges restlos geschlagen. Auch die ebenfalls hocheingeschätzte Bolivia hatte als Neunte nichts zu bestellen, während die Wittekindshoferinnen Serienhoehe, Near Galante und Nina Celebre die Plätze vier bis sechs belegten.
'Es ist gut möglich, dass Night Magic auch im kommenden Jahr im Training bleiben wird. In diesem Jahr wird sie noch einmal starten. Wir peilen dafür den Prix de l'Opera am Arc-Wochenende an', so noch einmal Wolfgang Figge über die vom Gestüt Etzean gezogene Diana-Siegerin, die am Sonntag 230.000 Euro verdiente und bei ihrem achten Start ihr viertes Rennen gewann.
Night Magic, deren Mutter die Monsun-Tochter Night Woman ist, gewann das Rennen überlegen mit 4 1/2 Längen Vorsprung. Night Woman gewann vier ihrer sechszehn Starts und brachte es auf ein GAG von 84 Kilo. Die Etzeanerin hat ein Hengstfohlen von Oratorio und ist tragend von Sholokhov, dessem zweiten Jahrgang Night Magic angehört.
Der Umsatz am Diana-Tag war mit 395.212 Euro im Vergleich zum Vorjahr (413.478) etwas rückläufig. Das schlechte Wetter in Düsseldorf verhinderte dabei sicher ein besseres Ergebnis. Der Außenumsatz betrug am Sonntag 186.586 Euro (47,2%), auf der Bahn wurden 208.625 Euro umgesetzt. Der Durchschnitt pro Rennen (9) lag bei 43.912 Euro.