Top-Story

Dank Top-Katalog sensationelles Ergebnis

Am Ende der am Freitag über die Bühne gegangenen BBAG-Jährlingsauktion gab es nur Gutes berichten. Zuwachsraten in allen Bereichen. Der quantitativ gestraffte Katalog mit einem sehr hohen Qualitätsstandard hatte eine spürbare Auswirkung auf die Gesamtsituation, was mit dem in der Relation besten Ergebnis aller Zeiten endete. Von 223 Pferden im Ring wurden 149 verkauft und erzielten einen Gesamtumsatz von 7.149.500 Euro, was einer Steigerungsrate von 26 Prozent entspricht.

Der Durchschnittspreis erreichte mit 47.983 Euro einen neuen Rekordwert und ein Plus von 43 Prozent, während der Median um 36 Prozent anstieg und 45.963 Euro erzielte. BBAG-Assistent-Manager Klaus Eulenberger: „Das war einfach Spitze, in jeder Beziehung. Einen Durchschnittspreis von knapp 48.000 Euro, das hatten wir noch nie!“

Es zeichnete sich sehr schnell ab, dass hohe Qualität auch einen entsprechenden Preis erzielt. Am Ring saßen die big player, die für die weltberühmten Rennsport-Unternehmen wie Darley, Shadwell Estate oder andere Spitzenunternehmen des Turfs steigerten. Und natürlich die großen internationalen Agenturen wie Blandford Bloodstock, Narvick International, Peter & Ross Doyle Bloodstock. Kern Lillingstone usw. Dass alle deutschen Branchenführer am Ring waren, bedarf eigentlich keines Hinweises. Von den schon im Vorfeld bereits erwarteten zahlreichen Zuschlägen für ausländische Klientel war besonders das Engagement der Darley-Gruppe von Sheikh Mohammed groß.

Allein sechs Zuschläge im sechsstelligen Bereich erhielt Franziska Schaertlin-Coffey, die im Auftrag für Darley ersteigerte. Insgesamt erzielten 20 Jährlinge einen Zuschlagspreis oberhalb der 100.000 Euro-Grenze, von denen zehn an englische, amerikanische und französischen Interessen gingen.
Über die Höchstpreise hatten wir bereits in der letzten „Sport-Welt-Ausgabe“ aktuell berichtet, wollen dies der Vollständigkeit halber in dieser Berichterstattung über die BBAG-Jährlingsauktion aber gerne noch einmal wiederholen.

Den absoluten Höchstpreis erreichte bei 390.000 Euro die vom Gestüt Bona angebotene Wiesenpfad-Tochter Salwina (Lot 68), bei der Narvick International das letzte Gebot hatte. Die junge Stute entstammt dem zweiten Jahrgang von Wiesenpfad, dessen Sohn Abendwind am Mittwoch mit seinem Erfolg im Zukunfts-Rennen so richtig die Werbetrommel für den im Gestüt Trona aufgestellten Hengst gerührt hatte. Die im Gestüt Erftmühle aufgewachsene Wiesenpfad-Tochter Salwina ist eine Tochter der in der Baden-Württemberg-Trophy auf Gruppe-III-Ebene erfolgreichen Saldentigerin, die im Preis von Europa (Gr. I) Zweite wurde.

In der Zucht schlug die Tiger Hill-Tochter gleich voll ein, als sie mit Salomina die Henkel-Preis der Diana-Siegerin auf Gruppe-I-Ebene brachte. Die Stute wurde anschließend nach Japan verkauft. Wie nun auch der Höchstpreis der Auktion. Rolf Harzheim: „Die Yoshida-Familie, die auch schon Salomina kaufte, hat sich nun auch deren Halbschwester gesichert. Wir sind natürlich unglaublich froh, wie dieser Wiesenpfad eingeschlagen ist, es bestätigt auch unser Rezept, dass wir den Hengst auch entsprechend unterstützt haben:“

Bei 360.000 Euro fiel der Hammer zugunsten des Top-Käufers der gesamten Auktion, Darley, für Gestüt Karlshofs Monsun-Sohn See The White (Lot 71), einen Hengst aus der Dashing Blade-Stute Sasuela als Mutter des frischen Gruppe-I-Siegers Seismos, der Gruppe-platzierten Listen-Siegerin Samba Brazil und der in Preis der Diana und Premio Lydia Tesio Gruppe-I-platzierten Monsun-Stute Soberania.

Sasuela interessiert zudem als Halbschwester der von dem bei der Auktion führenden Vaterpferd Monsun stammenden Derby-Sieger Samum und Schiaparelli sowie der Diana-Siegerin und Derby-Zweiten Salve Regina. Franziska Schaertlin-Coffey, die im Darley-Auftrag den Zuschlag bekam meinte: „Der Hengst kommt aus einer Top-Familie und ist ein ausgesprochen athletischer Typ. Und natürlich, er ist von Monsun.“

300.000 Euro legte Darley für einen weiteren Monsun-Sohn namens Kataro (Lot 189) an. Der Brümmerhofer stammt aus einer Machiavellian-Halbschwester des mehrfachen Gruppe-II-Siegers und hierzulande im Grossen Preis von Baden drittplatzierten Polish Precedent-Sohnes Predappio sowie zu den Müttern von vier weiteren Gruppe-und Stakes-Siegern. Die Liste der Darley-Einkäufe vervollständigen Gestüt Karlshofs Samum-Tochter Kalinda (Lot 186) als rechte Schwester des als Dreijähriger im Deutschen Derby und Grosser Preis von Baden nicht zu schlagenden Champions Kamsin für 170.000 Euro. Franziska Schaertlin-Coffee: „Hier haben wir auch gleich den Bogen für eine weitere Verwendung in der Zucht gespannt.“

Gestüt Wittekindshofs Shamardal-Tochter Elle Shade (Lot 173) als Tochter der Klassestute Elle Danzig und Vollschwester der dreifachen Gruppe-Siegerin Elle Shadow wurde für 150.000 Euro Darley zugeschlagen, wie auch Gestüt Röttgens Soldier Hollow-Hengst Kaspar (Lot 188) als Vollbruder des Gruppe-I-platzierten Seriensiegers Kassiano aus der Familie des Derby Italiano-Siegers Kallisto für 120.000 Euro.

Ebenfalls an Darley ging für 110.000 Euro Gestüt Brümmerhofs Areion-Sohn Sugar Boy (Lot 76) als Sohn der als Zweijährige in Gruppe-Rennen platzierten Listen-Siegerin Sugar Baby Love, einer Halbschwester des Top-Sprinter Smooth Operator und Mutter der diesjährigen Kronimus-Rennen-Zweiten.

Die Brookdale Farm in Versailles, Kentucky, eine der Top-Adressen in den USA, sicherte sich für 260.000 Euro die von Stauffenberg Bloodstock offerierte Montjeu-Tochter La Boheme (Lot 192) aus einer Rainbow Quest-Halbschwester der Prix de l‘Opera-Gewinnerin Lady Marian aus der Linie der so einflussreichen Fährhofer Linienbegründerin Love In. 230.000 Euro legte Angus Gold im Auftrag von Sheikh Hamdan al Maktoums Shadwell Estate für eine ebenfalls von Stauffenberg Bloodstock angebotene Nayef-Tochter mit Namen Flamme Fantastique (Lot 179) aus der Oasis Dream-Stute Flames To Dust als ganz nahe Verwandte des mehrfachen Gruppe-Siegers Germano aus der Linie der Irish 1000-Guineas-Siegerin Gaily an.

Dr. Christoph Berglar, Züchter und Besitzer des Monsun-Sohnes Novellist, dem überlegenen Rekordsieger in den King George VI & Queen Elizabeth Stakes, hatte bei 210.000 Euro das letzte Gebot für die Lotnummer 160 aus dem Angebot des führenden Verkäufers Gestüts Fährhof. Der Dansili-Sohn ist das zweite Produkt der Sadler‘s Wells-Stute Avec Amour als Halbschwester vor allem der Gruppe-I-Sieger Sagamix und Sagacity mit der diesjährigen Epsom Oaks-Siegerin und Diana-Zweiten Secret Gesture sowie der vorjährigen Prix Saint-Alary-Gewinnerin Sagawara als jüngste Aushängeschilder.

Über die Vollblutagentur Panorama Bloostock kam Dr. Christoph Berglar auch in den Besitz der Katalog-Nr. 157, eine von Ronald Rauscher für das Gestüt Ittlingen präsentierte Danehill-Dancer-Tochter der Antonym, die 150.000 Euro brachte.
Holger Fausts HFTB Racing Agency, hinter Darley auf dem zweiten Platz bei den führenden Käufern, sicherte sich für 200.000 Euro Gestüt Röttgens ebenfalls von dem Danehill-Sohn und Top-Vererber Dansili als dem zweitbesten Vaterpferd der Auktion stammenden Edington (Lot 174) als Halbbruder der Diana-Siegerin Enora und des doppelten Hansa-Preis-Siegers Egerton.

Emmanuel de Seroux von Narwick International, der bereits der Höchstpreis ersteigert hatte, war auch derjenige, der bei Katalog-Nummer 43 die Hand am längsten oben hatte. Bei 180.000 Euro erhielt er den Zuschlag für den vom Gestüt Ebbesloh angebotenen Azamour-Sohn Lundeby, einen Halbbruder des Gruppe-Siegers Lindenthaler. Auch er wird den Weg nach Japan finden. Der erste Zuschlag der Auktion im dreistelligen Bereich war unter Katalog-Nummer 40 fällig, als der von Stauffenberg Bloodstock angebotener Medicean-Sohn Lynx bei 180.000 Euro zugeschlagen wurde.

Jürgen Imm vom Stall Nizza erwarb den Hengst aus der nächsten Verwandtschaft von Prix de l‘ Opera-Siegerin Lady Marian. Der Kölner Präsident Eckhard Sauren erhielt drei Zuschläge im mittleren Bereich. Aus dem Wittekindshofer Angebot fiel der Hammer für ihn bei 43.000 Euro, als er in den Besitz von Sword Soldier kam. Der Soldier Hollow-Sohn stammt aus der Leger-Siegerin Sworn Sold. Ebenfalls von Soldier Hollow stammt Katalog-Nr. 48, den Eckhard aus dem Röttgener Angebot für 43.000 Euro ersteigerte.

Über den Kölner Turfagenten Manfred Hofer kam Eckhard Sauren bei Katalog-Nummer 53 zum Zuge, für den von Derby-Sieg Adlerflug stammenden Nordic Flight aus dem Brümmerhofer Angebot fiel der Hammer bei 67.000 Euro. Der Adlerflug-Sohn wird zu Peter Schiergen nach Köln in Training kommen. Die beiden anderen Sauren-Zuschläge zu Mario Hofer nach Krefeld.

Unter den Verkäufern war wieder einmal die Stiftung Gestüt Fährhof die Nummer eins. Das amtierende Champion-Gestüt unter den Züchtern kam auf eine siebenstellige Verkaufssumme, genau auf 1.40.000 Euro. Den höchsten Posten brachte Katalog-Nummer 160, ein Dansili-Hengst, den sich Dr. Christoph Berglar sicherte. Platz zwei bei den Verkäufern ging an Stauffenberg Bloodstock, hier lang die Gesamtsumme der Verkäufe bei 915.000 Euro.

Das Gestüt Karlshof folgt an dritter Stelle mit 794.000 Euro.
Für 1.300.000 Millionen Euro ließ Darley sieben Jährling ersteigern, damit rangiert das rennsportliche Unternehmen von Sheikh Mohammed klar an Nummer eins. Die HFTB Racing Agency von Holger Faust steigerte 12 Jährlinge für insgesamt 638.000 Euro. Narvick International kam bei lediglich drei Ankäufen auf 613.000 Euro.

Der Stall Nizza legte für zwei Zuschläge 265.000 Euro an. Bei den Vaterpferden wurden von drei angebotenen Monsun-Nachkommen zwei für insgesamt 660.000 Euro zugeschlagen, damit steht der im letzten Jahr abgetretene Hengst auch hier posthum an erster Stelle.

(10.09.2013)